Teil 1 – von Linton Bay in die San Blas
Wo und was zum Henker sind die San Blas
und wer oder was ist Guna Yala?
Durch Berichte von Langfahrtseglern wußte ich von den San Blas, vom Land der Guna Yala Indianer.
Alle berichteten, wie toll es dort ist.
Ein Paradies! So schön wie in der Südsee, so untouristisch, aber in der Karibik vor Panama gut zu erreichen.
Nicht umsonst „stranden“ hier viele Weltumsegler, bzw. bleiben länger dort hängen als gedacht.
Es landen allerdings auch einige Boote in den Riffen der San Blas. Das Revier hat es in sich!
Es stand seitdem auf meiner To Do Liste…
Jetzt wurde der Traum zur Wirklichkeit!
Geplante Route
Diese sind wir – mit ein paar Abweichungen – auch fast komplett gefahren.
Revierführer
Es gibt nur einen Revierführer mit Kartensatz, dem man einigermaßen vertrauen kann:
The Panama Cruising Guide by Eric Bauhaus
Dazu kann man sich die elektronischen Karten für Open CPN beschaffen. Das ist eine Open Source Navigationssoftware für Windows, Mac, iOS und Android. Ich betreibe sie auf dem MacBook Pro und auf einem Samsung Tablet als Backup.
Allerdings sind auch hier Ungenauigkeiten von teilweise 150 Metern und mehr vorhanden, das GPS tut sein übriges dazu.
Also kann man die Karten und den Revierführer nur als Orientierungshilfe nehmen. Ansonsten heißt es:
Augapfelnavigation!
Das bedeutet: Nur bei guter Sicht durch die den Inseln vorgelagerten Riffe hereinzufahren, damit man diese sehen kann.
Vor 3 Uhr nachmittags ankommen, wenn die Sonne noch hoch genug steht.
Mit Sonne im Rücken kann man die Riffe meist gut erkennen.
Wenn es bewölkt ist oder regnet, ist höchste Vorsicht angesagt!
Zudem kann es dann auch mal mächtig Wind geben, da sollte der Anker gut halten!
Wie kam es dazu?
Der berühmte Zufall (und facebook) hat es ermöglicht! Chartern kann man nämlich in diesem Revier keine Yacht.
Ich lernte durch ein Seglerforum auf facebook in den letzten Jahren viele Gleichgesinnte kennen.
Lutz, den Eigner der Yacht „Dorado“, einer Lagoon 380 in der Eignerversion, habe ich nur knapp auf Curaçao verpaßt, als wir beide dort waren. Ich konnte nur noch ein paar Bilder schießen, als ich ihn im Sonnenuntergang vorbeisegeln sah.
Er allerdings schrieb letztes Jahr in eben diesem Forum, dass er jemand sucht, der einige Zeit auf sein Boot aufpaßt, da er für einige Zeit nach Deutschland muss. So überlegte ich ungefähr eine tausendstel Sekunde und schrieb ihn an.
Wir trafen uns in Deutschland und wurden uns einig.
Die Übergabe fand dann in Panama in der Linton Bay Marina statt.
Lutz ging von Bord, ich richtete mich auf der Yacht ein und machte mich mit allem vertraut.
Da ich im Jahr zuvor eine Lagoon 400 bewegt habe, war das keine große Schwierigkeit.
Ich hatte mit Lutz bereits den größten Teil des Proviantes für unsere 6 köpfige Crew eingekauft und auch Getränke, Wasser und Sprit für das Boot besorgt. Lediglich Frischwaren wollte ich dann in den San Blas nachkaufen. Proviantierung ist ja dort nicht so einfach, wenn man mal 6 Wochen dort bleiben will. Geht aber, die Menschen dort leben ja auch!
3 Crewmitglieder gingen in Linton an Bord. Ich holte sie am Flughafen ab und wir lernten schnell, dass Wege in Panama auch schön lang sein können und es schneller dunkel wird als man denkt.
Ich wollte möglichst frühzeitig los Richtung San Blas, da dort die restlichen 2 Crewmitglieder 2 Tage später an Bord gehen sollten.
Doch das Wetter und die Technik machten uns einen Strich durch die Rechnung.
So starteten wir eben einen Tag später, wir hatten ja noch genug Puffer.
Für die Überfahrt von Linton Bay nach Chichimei (knapp 43 Seemeilen gegenan) brauchten wir runde 6 Stunden.
Hurra, wir sind in den San Blas! 🙂
Danke
Gerne, Udo!
Hat mich gefreut Dich in Panama spontan und zufällig getroffen zu haben!
Bis hoffentlich bald mal wieder!
Viel Spass in Panama und Guna Yala! 🙂